Bunkertour: Eimsbütteler Straße 036
Ein Bunkerhaus – eine Erinnerung
Rückblickend war der 2. Weltkrieg nicht nur einer der furchtbarsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts, sondern auch die Zeit des größten Bauvorhabens seiner Zeit. Hier in der Hansestadt sprechen wir von über 1300 Anlagen, welche innerhalb von wenigen Jahren entstanden sind. Hierbei ging es um ganz besondere Bauwerke. Diese fallen nicht durch einen besonderen Baustil oder den, heute so wichtigen Energiequotienten auf. Nein. Bunker und Schutzräume wurden nur zu einem einzigen Zweck gebaut: sie sollten den Menschen das Leben retten!
Alle verfügbaren Architekten planten und bauten das „Führersofortbauprogramm“ in den Städten, welche als schützenswert galten. Hamburg als wichtige Industrie- und Handelsstadt wurde ausgewählt und als Luftschutzort I. Ordnung eingestuft. Mit diesem Titel flossen Geld und Materialien. Mehrere Milliarden Reichsmark wurden investiert.
Aufgrund der massiven Außenwandstärken war nicht nur der Bau aufwendig und schwierig. Auch der spätere Umgang mit den Schutzräumen gestaltete sich schwierig. Oftmals werden sie als störend im Stadtbild empfunden. „Ich hatte gehofft, dass DER endlich wegkommt!“ sagte erst vor kurzem ein Nachbar zu mir. „DER“ betitelt das Bunkerhaus in der Eimsbütteler Straße 36. Ich als Architektin und praktizierende Historikerin sehe dies natürlich etwas anders. Für mich war das Bauwerk ein wahrer Schatz. Einer der wenigen Bunker, welche noch im Stadtraum zu finden sind.