Stadtführung »Die Dänen und das Eis«
Mit einem Besuch im Eiskeller in der Lessers Passage.
Ein Streifzug durch die Geschichte – 350 Jahre war Altona dänisch…
Am Altonaer Museum beginnen wir unseren Streifzug und steigen ein in die Geschichte der Hansestadt…
Vor über 800 Jahren wurde der heutigen Hamburger Bezirks „All to nah“ erstmalig erwähnt. Fischer ließen sich an der Elbe nieder und profitierten fortan vom „Gold der Elbe“. Anfang des 17. Jahrhunderts hat Altona bereits 1500 Einwohner – und eine richtige Prachtstraße, die Palmaille, benannt nach dem italienischen „Pallamaglio“, einem damals beliebten Kugelspiel.
Mit dem Dreißigjährigen Krieg wird Altona dänisch und erhält so durch den dänische König Friedrich III. Altona die Stadtrechte. Dieses Privileg umfasst unter anderem Zoll-, Stapel- und Gewerbefreiheiten sowie Gerichtshoheit.
Der „Schwedenbrand“ fordert 60% der Gebäude Altonas. Mit dem Wiederaufbau beginnt die „goldene Epoche“ der Stadt. Vor allem am Hafen, wo Werften und zahlreiche Handwerksbetriebe entstehen. Auch das kulturelle und geistige Leben erblüht. An der Elbchaussee zieht die Oberschicht in Villen ein. 1803 ist Altona mit 24000 Einwohnern die zweitgrößte dänische Stadt nach Kopenhagen.
Der Schellfischtunnel
Wir laufen weiter und begeben uns auf die Suche nach dem Südtor des Hafenbahntunnels Altona. Besser bekannt ist dieser als „Schellfischtunnel“, eine Bezeichnung welche er von den Bewohnern Altonas erhielt. Der dänischen König Christian VIII. baute den Tunnel in zwei Bauabschnitten. Es entstand eine Verbindung zwischen den entstehenden Hafenanlagen an der Elbe und dem Bahnhof im Innenland. Über 150 Tonnen Fisch konnten so pro Jahr durch den Elbhang transportiert werden.
Heute ist der Tunnel verschlossen. Große Containerterminals haben seine Bedeutung reduziert und schlussendlich seine Aufgabe übernommen. Der Tunnel schläft nun seinen Dornröschenschlaf. Vergangen, aber nicht vergessen!
Der Altonaer Hafenbahntunnel
Wir laufen weiter die Elbe entlang Richtung „Fischmarkt Altona“. Hier gibt es eine Menge zu entdecken. Die Fischauktionshalle zum Beispiel. Diese wurde errichtet, um Versteigerungen, Handel und Versand von dort angelandeten Fischen zu ermöglichen.
Wir steigen den Elbhang hinauf und entdecken den „Minervabrunnen“, heute auch als Fischmarktbrunnen bekannt. Dieser hat eine ganz besondere Geschichte zu erzählen.
Das Eis und die Elbe
Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir die Lessers Passage. Hier ganz unscheinbar, tief unter unseren Füßen, schlummert ein Schmuckstück der Geschichte. Ein Eiskeller. Wer im 19. Jahrhundert kalte Speisen und Getränke haben wolle, der konnte nicht einfach wie heute einen Kühlschrank nutzen.
Köche, Wirte und Haushälterinnen verwendeten sogenanntes Brucheis, um leicht verderbliche Kost zu kühlen. Wir begeben uns hinab in die Geschichte und werden die Führung mit einem gekühlten Getränk, tief in der Erde, beenden.