Dokumentationszentrum denk. mal Hannoverscher Bahnhof

Am nördlichen Ende des Lohseparks wird 2027 das Dokumentationszentrum denk. mal Hannoverscher Bahnhof eröffnet. Eine Dauerausstellung wird die nationalsozialistischen Deportationen in übergreifende historische Zusammenhänge einordnen.

Künftig wird ein von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte entwickeltes Dokumentationszentrum das Schicksal der Deportierten in die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung einbetten. Das Schweizer Architekturbüro Boltshauser Architekten AG plant den Neubau in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte als künftiger Nutzerin.

Der Entwurf sieht ein zweigeschossiges Gebäude mit rund 1.000 Quadratmetern Fläche vor. Das Dokumentationszentrum enthält eine Ausstellungsfläche sowie Seminar- und Arbeitsräume. Die öffentliche Hand wird den Innenausbau und den Einbau der von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte erarbeiteten Ausstellung übernehmen.

Lohsepark-Pavillon

Der Baubeginn kann nach Abschluss des B-Planverfahrens erfolgen, die Fertigstellung ist für 2026 geplant. Bis zur Eröffnung des geplanten Dokumentationszentrums bietet der Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof erste Informationen über den Ort der Deportationen in Hamburg.

Die Entwicklung des Gedenkortes

2004 legten Dr. Linde Apel und Dr. Frank Bajohr, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, die erste Studie zum Thema „Die Deportationen von Juden sowie Sinti und Roma vom Hannoverschen Bahnhof in Hamburg 1940-1945″ der Kulturbehörde vor. Um den Bahnhof als Ort des Gedenkens in der Stadt zu etablieren, initiierte die damalige Kultursenatorin Prof. Dr. Karin von Welck einen mehrstufigen politischen Prozess, der seither von den Opfer- und Betroffenenverbänden begleitet wird: Nach einem Kolloquium im Juni 2007 zum Thema „Der Erinnerungsort Lohseplatz in der HafenCity“ schrieben die Regierungsparteien die Entwicklung einer Gedenkstätte am ehemaligen Hannoverschen Bahnhof im Frühjahr 2008 im Koalitionsvertrag fest.

Im Rahmen eines Werkstattgesprächs am 27. Oktober 2008 wurden die von einer Steuerungsgruppe erarbeiteten Empfehlungen für den Gedenkort und die Überarbeitung des Masterplans der HafenCity öffentlich vorgestellt und diskutiert. 2009 wurde die von Dr. Linde Apel konzipierte Ausstellung „In den Tod geschickt. Die Deportationen von Juden, Roma und Sinti aus Hamburg 1940 bis 1945“ im Kunsthaus Hamburg gezeigt.
Für die Gestaltung des Lohseparks, in den der Gedenkort integriert ist, fand zwischen 2009 und 2010 ein internationaler Freiraumwettbewerb statt, den am Ende das Büro Landschaftsarchitekten Vogt, Zürich, gewann.

2016 folgte die Eröffnung des Lohesparks, in deren Rahmen die sogenannte „Fuge“ als wichtiger landschaftsarchitektonischer Bestandteil des Gedenkorts eingeweiht wurde. Die „Fuge“ verbindet den zentralen Gedenkort am unter Denkmalschutz stehenden Relikt des Bahnsteigs 2 mit dem ehemaligen Bahnhofsvorplatz (Lohseplatz). Im Mai 2017 wurde schließlich der zentrale Gedenkort mit den Namenstafeln der Opfer an den Gleisrelikten fertiggestellt und eingeweiht. Bis 2026 entsteht ein Dokumentationszentrum in unmittelbarer Nähe zum Gedenkort, welches von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte betrieben werden wird.

Um vor allem junge Menschen für den historischen Ort zu interessieren, wurde 2011/2012 das Projekt „Wie wollt ihr euch erinnern?“ mit 40 Jugendlichen durchgeführt. Über mehrere Monate erarbeiteten sie Ideen und Konzepte für die Gestaltung des künftigen Dokumentationszentrums.

Mehr Informationen und Hinweise auf Veranstaltungen erhalten Sie hier:
https://hannoverscher-bahnhof.gedenkstaetten-hamburg.de/de/

 

Nachste Termine für die Führung  durch „Das jüdische Hamburg“:

März 2025: 15.03.2025 um 16:30 Uhr

April 2025: 22.04.2025 um 15:30 Uhr

Juli 2025: 21.07.2025 um 14 Uhr

 

Weitere Infos finden sie hier: https://vergangenundvergessen.de/touren/das-juedische-hamburg/